Ausstellungsbereich
Kleingärten haben nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch eine große Zukunft.
Es ging zunächst um Selbstversorgung, aber immer auch um Selbstverwirklichung. Letzteres stets unter sich wandelnden äußeren Bedingungen. Unter den Bedingungen des Klimawandels wird die gesellschaftliche Bedeutung der Kleingärten insbesondere in den Städten noch einmal zunehmen. Wie und auf welche Weise, darum geht es in der Ausstellung im neuen Bundeszentrum der Kleingartenvereine Deutschlands in Berlin-Neukölln.
Diese Ausstellung wird gerade vorbereitet und die Eröffnung ist für das Jahr 2024 vorgesehen.
Worum genau wird es in dieser Ausstellung zur künftigen Bedeutung der Kleingärten gehen?
Selbstversorgung aus dem Kleingarten ist ein zentrales Thema, wenn es um lokale Versorgung mit Lebensmitteln geht, um unnötige Transportwege zu vermeiden und eine biologische Qualität der Ernährung sicherzustellen. Dann ist da das starke Bedürfnis der Menschen nach Grün und nach der Natur, vor allem in den Städten. Auch dieses Bedürfnis befriedigen die Kleingärten auf hervorragende Weise. Durch die kleinteilige Bewirtschaftung durch die ehrenamtlichen Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, durch die Vielfalt an Pflanzen und den schonenden Umgang mit dem Boden sind die Kleingärten Oasen der Natur in der Stadt. Sie sind wichtig für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Unter den Bedingungen des Klimawandels müssen Kleingärten sich aber auch verändern. Hitzewellen, Dürren und Extremwettereignisse gehen bereits jetzt an den Kleingartenanlagen nicht vorbei und stellen eine große Herausforderung dar. Darauf müssen die Kleingartenanlagen sich zunehmend einstellen und dafür brauchen sie die Unterstützung und den Rückhalt der Städte und Gemeinden.
Noch wichtiger sind aber die Potenziale, die im Kampf gegen den Klimawandel in den Kleingartenanlagen liegen. Die Städte heizen sich weit stärker auf als das Land, häufig um 6 Grad oder mehr als das Umland. Bäume und Grünanlagen tragen jedoch zur Abkühlung bei. Kleingärten machen das Leben in den Städten auf vielfache Weise angenehmer, nicht nur für die Kleingärtnerinnen und Kleingärten, sondern für alle Menschen. Insbesondere die Böden in den Kleingartenanlagen sind Kohlenstoffspeicher, die das klimaschädliche CO2 binden. Durch das Gärtnern sind die Kleingärten außerdem lebendige Orte der Artenvielfalt und ein Beispiel eines äußerst positiven Umgangs von Menschen mit der Natur. Insofern sind Kleingärten von großer ökologischer Bedeutung für die Städte.
Wenn es im Kampf gegen den Klimawandel darum geht, unsere Städte ökologischer zu machen, dann ist das Vorhandensein von genügend Kleingärten zugleich eine Frage der Umweltgerechtigkeit. Der Natur braucht mehr Platz in den Städten und der Zugang zu Grün ist eine entscheidende Frage der Umweltgerechtigkeit (die unter den Bedingungen des Artensterbens ebenso Pflanzen und Tiere mit einbezieht).
Kleingärten allein werden die sozialen und ökologischen Probleme, die sich aus dem Klimawandel ergeben, nicht beseitigen können. Aber Kleingärten sind ein wichtiger Teil der Lösung. Die geplante Ausstellung im neuen Bundeszentrum der deutschen Kleingartenvereine stellt sich diesen Fragen und wird darauf zukunftsorientierte Antworten geben.